BIBLIS. Mit Verwunderung haben die Jusos Ried die Ankündigung von Bürgermeister Felix Kusicka zur Kenntnis genommen, den parlamentarischen Gremien den Vorschlag zu unterbreiten, einen Jugendrat einzusetzen: „Prinzipiell unterstützen wir diese Idee und freuen uns, dass nach Bürstadt und Lampertheim sowie Groß-Rohrheim nun auch die vierte Riedgemeinde den Versuch unternimmt, jungen Menschen eine Stimme zu geben“, so der SPD-Nachwuchs. Besonders loben die Jusos hierbei, dass es junge Menschen aus Biblis selbst seien, die die Idee aus der Partnergemeinde Gravelines mit nach Hause brachten und sich engagieren möchten.

Allerdings, so die Jusos, habe die Bibliser Verwaltung seit fast drei Jahren einen Beschluss der Gemeindevertretung auf Initiative von CDU und SPD auf dem Tisch, die eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe zum Thema Jugendbeteiligung mit dem Ziel der Installation eines Jugendbeirates forderte. „Seitdem war nichts passiert: keine Einladung, kein Sachstandsbericht an das Parlament, nichts, obwohl Kusicka den Beschluss selbst als Gemeindevertreter mitgetragen hatte und als Bürgermeister für dessen Umsetzung die politische Verantwortung trug“, erinnern die Jusos. Nun so zu tun, als sei die Idee einer Jugendbeteiligung alleine die des Bürgermeisters, sei weder richtig noch ehrlich.

Nun habe Kusicka nach knapp anderthalb Jahren im Amt plötzlich „seine Liebe zur Jugendbeteiligung entdeckt und verkündet seine angeblich neue Idee im Zuge des Berichtes einer von zwei CDU-Gemeindevertreterinnen begleiteten Austauschfahrt nach Gravelines. Es scheint, als wolle sich der Bürgermeister ein populäres Thema nun auf seine Fahnen schreiben und es politisch besetzen. Ungeachtet unserer Freude über den Fortschritt bleibt hier ein fader Beigeschmack, wenn parlamentarische Initiativen seitens der Verwaltungsspitze zunächst missachtet und dann im eigenen Sinne umgebogen werden“, schließt die SPD-Jugendorganisation.